War die letzte Montagsdemonstration in Lichtenrade mit 1.000-2.000 Demonstranten schon gut besucht, so wurde sie von der 2. Montagsdemo nach Polizeiangaben mit 3.000 Demonstranten noch übertroffen. Erneut musste von 18.00 Uhr bis 19.15 Uhr die gesamte Bahnhofstraße für den Verkehr gesperrt werden. Am Ende der Demonstration berichtete der rbb live in der Abendschau.
Der Unmut der Lichtenrader und Mahlower wird auf den Punkt gebracht.
Simon Lietzmann von der Bürgerinitiative „Lichtenrade gegen Fluglärm“:
„Die Abflugrouten [...] sollen nicht mehr vom BBI geradeaus geführt werden, sondern abknicken. Lichtenrade und Nord-Mahlow wären durch diese neue abknickende nördliche Abflugroute ganz plötzlich zwei der am stärksten betroffenen Gemeinden im Umfeld des BBI überhaupt. Die bisher als vom Fluglärm des künftigen BBI betroffen geltenden Gemeinden bleiben durch die Notwendigkeit der Beibehaltung der Anflugrouten nach wie vor betroffen. Durch ein Abknicken der nördlichen Abflugroute Richtung Westen aber gibt es nun viele weitere Gemeinden, die ebenfalls massiv betroffen wären. So käme es zu einer deutlichen Ausweitung der Fluglärmzone und einer weitaus höheren Zahl Betroffener. Soll das gerecht sein? [...]
Wir alle [...] fordern daher: Die Beibehaltung der geraden Abflugroute der nördlichen Startbahn – hierauf haben wir uns seit Jahren verlassen.“
Günter Haße von der Bürgerinitiative „Lichtenrade gegen Fluglärm“:
„Ich hatte die Gelegenheit, die Kanzlerin darauf anzusperechen. Ich stellte eine Frage, die lautete: ‘Was halten Sie denn davon, daß die Deutsche Flugsicherung (ein bundes-eigenes Unternehmen übrigens) soviel Durcheinander macht?’ Ihre Antwort, spontan, sie sagte: ‘Das kann doch nicht sein. Man muss sich doch verlassen können auf Planungen einer öffentlichen Stelle.’ Und sie hat daraufhin den Chef der CDU Berlin, Herrn Henkel aufgefordert: ‘Kümmern Sie sich bitte darum, was da los ist!’ Und sie hat den Herrn Generalsekretär Krömer aufgefordert: ‘Bitte nehmen Sie Kontakt mit dem Verkehrsminister auf – das ist doch ein Thema!’ “
Nicolas Zimmer, CDU:
„Dieser Ortsteil droht zerstört zu werden. Wir alle, die wir hier leben und hier groß geworden sind, lieben Lichtenrade. Und deswegen ist es auch richtig, daß wir auf die Straße gehen. Es ist auch richtig, daß wir auf die Straße gehen, für diejenigen, die das nicht können. Denken Sie beispielsweise an die vielen Seniorinnen und Senioren, die in den Wohnheimen hier leben. [...] An die Familien, mit ihren kleinen Kindern. An die Schulen. An die hart-arbeitenden Menschen, die sich hier ein Zuhause erarbeitet haben und die auch einen Anspruch darauf haben, dieses Zuhause nutzen zu können. Was hier droht zu passieren, ist eine Form von Enteignung, die wir nicht zulassen dürfen.“