Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert die Landesregierung auf, für den künftigen Großflughafen BBI ein umfassendes, achtstündiges Nachtflugverbot zu erlassen, um damit die lärmbedingten Gesundheitsgefahren für die BBI-Anrainer zu senken. Ein entsprechender Antrag der Fraktion soll auf der Landtagssitzung in der kommenden Woche beraten werden.
„Die Landesregierung wird aufgefordert im Sinne des Lärm- und Gesundheitsschutzes am Flughafen BBI ein generelles Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr zu gewährleisten“, heißt es darin. Ausnahmen von der Regelung, wie z.B. Rettungsflüge, sollen danach eindeutig und abschließend definiert werden.
„Die derzeit genehmigten 103 Nachtflüge in den so genannten Randzeiten treten das Anrecht der BBI-Anrainer auf eine ungestörte Nachtruhe mit Füßen“, sagte der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Michael Jungclaus. Nach der derzeitigen Nachtflugregel blieben den Anwohnern nur 5 Stunden ungestörter Schlaf. „Dass in Schönefeld vieles nicht möglich sein wird, was auf einem Flughafen in unbesiedeltem Gebiet ginge, war den Landesregierungen bei der Standortentscheidung klar“, sagte Michael Jungclaus.
„Ein weitgehendes Nachtflugverbot dient dem Schutz der menschlichen Gesundheit und ist somit im Interesse aller potentiell von Fluglärm betroffenen Bürgerinnen und Bürger“, heißt es in dem Antrag. Zahlreiche Studien zeigten, dass Menschen, die in der Nähe von Flughäfen leben, häufiger unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen litten.
Dazu zählen unter anderem die im Jahr 2010 veröffentlichte Studie des Umweltbundesamtes (UBA) „Risikofaktor nächtlicher Fluglärm“, eine weitere Studie des UBA von 2006 und die so genannte HYENA-Studie, die 2008 im Umfeld verschiedener europäischer Flughäfen erstellt wurde.
(Pressemitteilung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN IM BRANDENBURGER LANDTAG)