Wieder haben sich mehr als 6.000 Demonstranten auf der Bahnhofstraße in Lichtenrade versammelt. Diesmal hatte Renate Künast, Spitzenkandidatin der Grünen für das Amt des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, darum gebeten, zu den Demonstranten zu sprechen. Viele hatten erwartet, daß dies den Auftakt zum Berliner Wahlkampf darstellt.
Ich stelle als Grüne nicht die Frage, ob es den Flughafen Schönefeld gibt — die Entscheidung ist gefallen. Aber [da ist] die Frage des „Wie“. [...]
Wir wollen eine öffentliche und transparente Debatte darüber: Wer soll da fliegen? Wo soll lang geflogen werden? Muss es eigentlich unabhängige Parallelstarts geben? Ich sage: Verläßlichkeit der alten Planungsdaten — das ist unsere Forderung.
[...]
Wir wollen fragen und klar wissen: „Was ist eigentlich der Handlungsrahmen für die Flugsicherheit [DFS]?“ Wir lassen uns das Fragen nicht verbieten. Je mehr ich darauf sehe, desto mehr merke ich, dass jeder andere Interessen hat: Der eine will quasi den weltweiten Flughafen, der nächste nur innerhalb Europas fliegen. Darüber muss man aber reden. [...] Bei Stuttgart 21 haben wir’s gelernt: Die Fakten müssen auf den Tisch.
Das ist die Voraussetzung dafür, dass man auch ehrlich und offen über den Umfang eines Nachtflugverbotes disktutieren kann, um klar zu sagen: Um spätestens 23 Uhr ist Schluss.
Was wir jetzt brauchen, ist eine Plattform für eine Diskussion. Und dazu gehört nicht, einfach zu sagen, es gibt eine Fluglärmkommission wo 15 Menschen hinter verschlossener Tür diskutieren. Sondern wir brauchen eine öffentliche Plattform, in der alle Daten, Fakten und Interessen öffentlich auf den Tisch gelegt werden.
[...]
Wir brauchen eine unabhängige Person, die dafür Sorge trägt, daß das alles öffentlich und transparent diskutiert wird, bevor Entscheidungen über das „Wie“ des Flughafens Schönefeld gefällt werden. Dafür will ich mich einsetzen.
Audiodokumentation: