Presseschau

3 Antworten zu Presseschau

  1. Irena Strelow schreibt:

    Zur Veröffentlichung: Leserbrief an die MAZ und den Wochenspiegel:

    Kinder haben keine Lobby

    Im Zusammenhang mit den Flugrouten-Diskussionen taucht immer wieder eine Frage auf: Was soll aus unseren Kindern werden? Zur Einwohnerversammlung in Dahlewitz am 05. Oktober wurde dieses Thema schon von der Waldblickerin Frau Pohske aufgegriffen. Frau Pohske steht stellvertretend für die Bürgerinitiative Lichtenrade/ Mahlow-Nord und spricht für alle betroffenen Anwohner. Mit Nachdruck machte sie deutlich, dass von den vier Schulen Mahlows in Zukunft keine einzige nicht von enormem Fluglärm überzogen würde. Besonders grotesk erscheint dies im Zusammenhang mit der gerade neu eröffneten und in Holzständerbauweise errichteten Evangelischen Grundschule. Alle Kinder, die in diesen Schulen lernen, wären davon betroffen.
    Was bedeutet das eigentlich für unsere Zukunft? Wer schickt dann noch seine Kinder in die örtlichen Schulen? Schon jetzt gibt es das Problem, dass viele Bürger Mahlows mit Tricks ihre Kinder in Berliner Schulen unterbringen. Dieser Trend wird dann zur zwingenden Notwendigkeit. Wer will schon sein Kind einem Dauergetöse mit Vibrationen, hermetisch abgeriegelten Schulzimmern und Kerosinberieselung zumuten? Kinder haben keine Lobby, sie sind den Umständen ausgeliefert. Wenn die von der DFS vorgeschlagenen Flugrouten Wirklichkeit werden, wird jeder Einwohner aus Mahlow-Nord, der nur irgendwie kann, das Weite suchen, verkaufen oder vermieten. Zurückbleiben die Menschen, denen dies nicht möglich ist. Es wird keine Flächenentwicklung mehr stattfinden, kein weiterer Ausbau der Infrastruktur – die Mahlow-Nord-Projekte sind mit den neuen Flugrouten gestorben! Es wird keinen Zuzug mehr geben. Die jungen Menschen werden flüchten. Die Gemeinde wird vergreisen und in der Folge wird sich die soziale Struktur des Ortes vollkommen wandeln.
    Eine andere Frage, ob die DFS mit den vorgeschlagenen Flugrouten, die beflogenen Flächen nicht eventuell so abdecken möchte, dass eine Fluglärmbelästigung so heruntergerechnet werden kann, dass eine Aufhebung des Nachtflugverbots möglich würde, wurde erstaunlich schnell bei der Einwohnerversammlung vom Tisch gefegt. Diesen Punkt sollte man aber weiter im Auge behalten!
    An alle Betroffenen sei an dieser Stelle appelliert, aus Ihrer Erstarrung aufzuwachen und sich an den Protesten zu beteiligen. Nähere Informationen können über http://www.waldblick-gegen-flugrouten.de eingeholt werden.

    (Irena Strelow für Bürgerinitiative Lichtenrade/Mahlow-Nord)

  2. Sieghard Dyhr schreibt:

    Zur Veröffentlichung: Leserbrief an die MAZ

    Lebensplanungen zunichte gemacht

    durch arglistige Täuschung zu Gunsten von Wirtschaftsinteressen und Geldgier, zu Lasten der Bürger, die getragen von Vertrauen in die Zukunft investiert haben.

    Nun stehen sie da, diese Bürger, die falschen Versprechungen zum Opfer fielen und deren Lebensplanung und Altersversorgung infrage gestellt ist.
    Gebaut haben sie, haben Kredite aufgenommen, Bäume gepflanzt, den Garten gestaltet, dies in dem Glauben an einem Ort zu tun, der nicht so stark von dem Projekt Großflughafen Schönefeld betroffen sein wird.
    Sie leben in Mahlow-Nord, auch nicht ganz unbetroffen vom Lärm der großen und kleinen Flugzeuge, der jedoch bis jetzt noch einigermaßen zu ertragen war.

    Die Gemeinde hatte große Pläne, sich zu vergrößern. Dazu erschien Mahlow-Nord (die OT. Waldblick und Roter Dudel) als die noch einzige Möglichkeit, dafür am besten geeignet zu sein. Ganz ohne Lärm sicher nicht, aber wie gesagt erträglich.

    Doch über Nacht kam alles anders: Die Bekanntgabe der Änderung der Flugrouten! Von einem Tag auf den anderen war alles infrage gestellt. Ein emotionales und finanzielles Chaos brach über diese Menschen herein. Hatten sich doch die meisten, bevor sie kauften und bauten überall informiert, welche Lärmkonsequenzen sich für diese Bürger durch den Bau des BBI ergeben könnten.
    Sie holten Auskünfte ein. Ihnen wurde nachweislich versichert, dass Mahlow-Nord nicht stark betroffen sein wird.

    Nun ergibt das allerdings ein anderes Bild.
    Die Bürger brauchten ein bisschen Zeit, diese Situation zu begreifen. Vor allem, dass dies zuvor nicht bekannt gewesen sein sollte. Selbst der Bürgermeister der Gemeinde Blankenfelde- Mahlow fiel aus allen Wolken.

    Inzwischen ist jedoch bekannt, dass die Flugsicherung schon 1998 über diese Flugrouten und das Abknicken informiert hat. Wer hat sich hier nicht informiert oder wer hat diese Informationen bis zu dem besagten Tag verschwiegen? Dies wird zu klären sein!
    Keiner von den Bürgern in Mahlow Nord hätte hier gekauft, gebaut und investiert!! Sie sind in die Falle gelaufen und jetzt laufen sie Sturm, mit Recht!

    Sicher werden schon jetzt und später noch mehr Betroffene in Mahlow und Blankenfelde sagen, wir haben das gleiche Los gezogen und müssen das ertragen, warum soll der Lärm nicht verteilt werden. Aber: sie hatten vor 6 Jahren noch die Möglichkeit zu handeln, wegzuziehen oder zu verkaufen, oder konnten entscheiden, zu bleiben, zu ertragen das Ganze mit Lärmschutz oder möglicherweise mit einer Entschädigung. Einige haben verkauft und haben sich in „Waldblick“ ein neues Haus gebaut. Diese sind nun wieder der gleichen ausweglosen Situation ausgesetzt und entsetzt.
    Die Betroffenheit und Ratlosigkeit der Bewohner von Mahlow-Nord ist groß. Sie stecken in einem richtigen Kessel von Lärm und Schadstoffen. Sie müssen mit der L76, die mit starkem Verkehr belastet sein wird, teilweise ohne Lärmschutz leben.

    Täglich ertragen sie den sehr starken Durchgangsverkehr von Berlin nach dem Umland und zurück. Sie werden den Lärm der geplanten Dresdener Bahn (auch wenig Schallschutz) ertragen müssen und nun dazu auch noch die startenden Flugzeuge. Das muss man erst einmal verkraften. Hier muss die Gemeinde ernsthaft nachdenken, ob man das einem Bürger zumuten kann! Vor allem sollte klar sein, dass diese Bürger auch ein Teil der gesamten Gemeinde sind. Hier ist Handlungsbedarf, zudem ist dann die gesamte Gemeinde verlärmt !!
    Ich sehe in dieser ganzen Betrachtungsweise eine Verletzung der Würde des Menschen, dies ist im Grundgesetz verankert! Ein Wehren scheint fast nicht möglich zu sein, gleichwohl diese Menschen in allen Punkten Einwendungen geschrieben haben und dies im Interesse aller, die vom Lärm betroffen sind. Lärm macht krank, das weiß jeder, der Ausstoß beträchtlicher Schadstoffe noch kränker.

    Sollen die ganzen Anstrengungen zum Erwerb einer Altersversorgung umsonst gewesen sein, wenn ein totaler Wertverlust der Immobilie droht? Wird/wurde das alles ungestraft von den Verantwortlichen arglistig und billigend in Kauf genommen?
    Können diese Leute noch ruhig schlafen?

    Es ist doch klar, dass die betroffenen Bürger nun jeden Weg gehen, der den Schaden verringern kann.
    Es ist auch klar, wenn sie von der Gemeinde, keine Hilfe erwarten können, sich dann mit denen verbünden, die jetzt gegen diese Situation ankämpfen. Was sollen sie auch tun? Sie werden dafür mitkämpfen, dass die Verantwortlichen in die Pflicht genommen werden.
    Warum kommt die Wahrheit erst heute ans Tageslicht?
    Sie werden klagen und Ersatzansprüche stellen. Es bleibt offen, warum dies alles verheimlicht wurde, wahrscheinlich, weil man den heutigen Protest geahnt hat, weil auf Gedeih und Verderb dieses Mammutvorhaben durchgesetzt werden musste
    (wirtschaftlich gesehen, aber menschlich gesehen, verachtend). Vielleicht wäre dadurch der Standort ein anderer geworden. All die betroffenen Gemeinden hätten dieses Problem jetzt nicht auf der Tagesordnung.
    Das Zitat des Bürgermeisters von Mahlow-Blankenfelde, Herrn Baier, „der Flughafen steht am falschen Ort“ ist total berechtigt.

    Es gäbe einige vernünftige Lösungsmöglichkeiten, das ganze Problem für die betroffenen Gemeinden und dortigen Bürger sowie der Tierwelt und der Natur zu Liebe weitgehend abzuwenden.
    Übrigens, die gegenseitige Ost/West-Empfindlichkeit ist aus beiden Seiten nach 20 Jahren der Einheit nicht angebracht. Wer das tut, ist im vereinigten Deutschland noch nicht angekommen. Wir sollten nicht vergessen: Wir sind ein Volk!

    Sieghard Dyhr aus Mahlow-Waldblick

  3. Irena Strelow schreibt:

    Zur Veröffentlichung:

    An die Redaktion der MAZ

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    mit Verwunderung beobachten wir seit einigen Wochen, dass im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von neuen Flugrouten durch die DFS im September von Seiten Ihrer Redaktion, insbesondere in der Zossener Rundschau, versucht wird, ein einseitiges Meinungsbild zu transportieren. Es ist durchaus nicht so, dass die Mahlower Bürger einheitlich der Meinung sind, dass Fluglärm gleichmäßig verteilt werden muss. Die Bevölkerung von Mahlow-Nord, dass sind ca. 5000 Einwohner (Waldblick, Roter Dudel. Himmel auf Erden, Mahlow-Dorf) demonstriert seit Monaten in Berlin-Lichtenrade mit anderen Neubetroffenen wöchentlich für das Gegenteil, nämlich einer Rückkehr zu den alten, im Planfeststellungsverfahren seit Jahren vorgetäuschten geraden Flugrouten. Den Eindruck der einseitigen Meinungsmanipulation erwecken, die von Ihnen zu diesem Thema veröffentlichten Artikel, in denen es ausschließlich darum geht, dass neubetroffene Gemeinden und Berliner demonstrieren. Nie wird von Ihnen erwähnt, dass es sich auch um die Spaltung der Einwohnerschaft einer ganzen Gemeinde handelt. Mehrere Artikel und Pressemitteilungen, die Einwohner von Mahlow-Nord diesbezüglich verfassten, wurden von Ihnen ignoriert, und zwar in dem Maße wie die Einwohner von Mahlow-Nord von ihrem eigenen Bürgermeister und den Gemeindevertretern ignoriert und in der regionalen Presse todgeschwiegen werden. Aus diesem Grund haben sich die betroffenen Einwohner um Hilfe suchend schon vor Monaten länderübergreifend an einen Berliner Bürgermeister, Herrn Band, gewandt, der nun in der Öffentlichkeit ihre Interessen vertritt.

    Wir haben den Eindruck, dass in Ihrer Redaktion absichtlich verhindert wird, bestimmte Dinge beim Namen zu nennen, insbesondere wenn sie zu einer kritischen Betrachtung der jetzigen Gemeindevertreter führen könnten. Dies ist umso schlimmer, da es sich bei der MAZ um eine 100 %ige Tochter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung handelt, die eigentlich für die Wiedergabe eines breiten parteiunabhängigen Meinungsbildes steht. Es geht hier vermutlich um Redakteure der MAZ, die in Blankenfelde-Mahlow wohnen und aufgrund ihrer eigenen Betroffenheit agieren und verhindern, dass Tatsachen, die ihrer persönlichen Auffassung widersprechen, nicht publik gemacht werden sollen. Dies stellen wir mit Bedauern fest.

    Irena Strelow